Norbert Fiebig, DRV-Präsident

DRV:die Wüste lockt
Wird Norbert Fiebig fliegen?

Viel ist über den DRV selbst in den letzten Monaten debattiert worden. Über einen Lobby-Verband, dessen Aufgabe es eigentlich ist, möglichst geräuschlos hinter den Kulissen die Interessen und Nöte seiner Mitglieder, in diesem Fall also der Reise-Branche, bei der Politik zu Gehör zu bringen. Oder besser gesagt, zu erfolgreichem Gehör zu bringen.

Da ist sicher einiges nicht ganz rund gelaufen. Aber während die Veranstalter-Seite oder die Airlines noch nicht erfüllte Forderungen mit diplomatischer Geduld gerade noch weg lächeln und wissen, dass kaum etwas schnell und unkompliziert geht in der Politik, gab und gibt es auf der Vertriebsseite durchaus hemdsärmeligere Bewertungen, ob die Forderungen zum Beispiel bei der neuen EU Pauschalreise-Richtlinie angemessen vertreten wurden.

Nach innen herrscht also durchaus Gesprächsbedarf. Wo besser ließe dieser sich erfüllen, als auf dem Verbandstag – wenn man mal die aufgeregte und intellektuell oft schwierige verbale Auseinandersetzung über die sozialen Netzwerke außen vor lässt?

Aber auch nach außen wird es darum gehen, nach der Bundestagswahl die neuen Ansprechpartner auszuloten. Schlimmer kann es zum Glück eigentlich nicht werden für die Touristiker – nach dem Totalausfall der letzten GroKo. Wer wird das Wirtschaftsministerium führen, welche Partei dem Tourismus-Ausschuss vorsitzen?

Die Tagung im Dezember bietet also die Bühne für viel mehr Gesprächsstoff, als die angekündigten Impuls-Vorträge vorgeben. Zum Glück ist dieses Mal wenigstens nicht die Wahl des Tagungsortes im Vorfeld Thema. Ras Al Khaimah weckt kaum negative Emotionen. Mit gerade mal 5400 Betten und einer nach außen moderaten Politik ist das kleine Scheichtum der Vereinigten Arabischen Emirate noch unterhalb eines Empörungsradars. Und schließlich weiß man auch aus Erfahrung, dass Branchen-Veranstaltungen in den VAE zumindest beim Rahmenprogramm den Kongress tanzen lassen.

Dagegen gibt es für 2018 derzeit noch eine künstlich aufgeheizte Debatte. Darf die letztes Jahr gegebene Quasi-Zusicherung, nächstes Jahr die türkische Einladung verspätet nachzuholen, noch Bestand haben angesichts der schauderhaften politischen Entwicklung? Der DRV scheint wild entschlossen zu sein, sich in dieser Frage nicht unter Druck setzen zu lassen. Der verbindliche Tagungsort für kommendes Jahr wird mit ziemlicher Sicherheit in Ras Al Khaimah noch nicht verkündet.

Jetzt geht es dem Berliner Verband zuerst einmal um eine gelungene Zusammenkunft im Dezember. Nikolaus und Adventszeit scheinen zwar laut aktueller Buchungslage derzeit durchaus Konkurrenz-Potential zu haben als Alternative zu Sonne, Bergen und Meer am arabischen Golf, aber über 500 Teilnehmer haben bislang schon zugesagt. Ich traf jetzt DRV Präsident Norbert Fiebig zu einem Reiseradio-Gespräch bei einer Vorbesichtigung im Scheichtum – und konnte ihn sogar zu einer kleinen, aber spektakulären Wette überreden, was er mit allem zusammengekratzten Mut machen würde, wenn die Teilnehmerzahl die durchaus angemessene magische 7 als erste Ziffer erreicht… nur fliegen wäre dann wahrscheinlich noch schöner… 🙂

 

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