Ralph Schiller, Group Managing Director, FTI Group

Flug satt bei FTI
Münchener gehen bei Airlines ins Risiko

Jahrelang hat der Online-Reisemarkt den etablierten Veranstaltern eine lange Nase gezeigt. Deren Geschäftsmodell, so unkten die Newcomer, sei hoffnungslos out und nicht mehr konkurrenzfähig. Die Zukunft liege im schnellen Scannen des Marktes, dem Verknüpfen von passenden Angeboten und der dadurch schlanken Kalkulation. Sich nicht mehr Monate vorher binden, sondern digital aus dem Vollen schöpfen. Sicher ein erfolgreiches Modell, wenn eine Voraussetzung stimmt: es gibt ein Überangebot, sowohl bei den Flugsitzen, wie auch bei den Hotelbetten.

In so einem Fall ist man fein raus ohne lästige Comitments, die einen zwingen, unbedingt Gäste für möglicherweise garantierte Freiplätze finden zu müssen – egal, wie die Marktlage, die Reiselust oder die schlechten Nachrichten aus einem Zielgebiet auch gerade sind.

Dieses Überangebot war aber mal, vor allem bei den Flugsitzen. Wer seine Gäste nicht gerade auf den Rennstrecken transportiert, also beispielsweise Mallorca oder die Kanaren, der kann als Veranstalter böse getroffen werden, wenn ein Zielgebiet mal gerade, aus welchem Grund auch immer, nicht optimal läuft, und die Airlines Flugverbindungen ausdünnen. Dann könnte man zwar weiter wunderbar seine schönen Hotelzimmer anbieten, aber kaum dazu passende und günstige Flugverbindungen.

Vor diesem Hintergrund ist es vielleicht auch besser zu verstehen, dass FTI in der nächsten Saison verstärkt ins Risiko geht und das tut, was früher Kerngeschäft vieler Veranstalter war: Voll- oder zumindest Teil-Charter zu sichern. Back to the roots – wenn auch die Veranstalterreise heute sich fundamental von der 7- oder 14 Tage-Pauschaltour damals unterscheidet.

FTI, nach TUI, Thomas Cook und DER-Touristik die Nummer 4 auf dem deutschen Markt, steht vor allem für drei Zielgebiete: Ägypten, Marokko und Dubai. Natürlich ist die gesamte Palette der anderen auch im Angebot, aber hier hat Dietmar Gunz mit seinem Team seit Jahren antizyklisch zur Branche seine Hausmacht ausgebaut. Und die Früchte dieser Arbeit möchte er jetzt auch ernten können, wo alle drei Zielgebiete sich anschicken, zum Liebling der Wintersaison zu avancieren.

Darüber spreche ich jetzt mit Ralph Schiller, der zusammen mit Gründer Dietmar Gunz den Münchener Veranstalter leitet.

 

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