Foto: TVB-Media

Gift in der Flugzeug-Luft?
Airlines und Politik mauern bei Untersuchung

Kaum jemand macht sich Gedanken wo die Luft herkommt, die man an Bord eines Flugzeugs einatmet. Klar, sie kommt von draußen, wird angesaugt und aufgewärmt, da die Temperatur in der Reiseflughöhe sehr unkuschelige minus 50 Grad beträgt. Aber, ob sie unbedenklich sauber ist, wenn sie von den Turbinen der Triebwerke angezogen und durchgewirbelt wurde?

Nein, das ist sie offenbar nicht. Wenn die Carbon-Dichtungen der Turbine nicht mehr ganz einwandfrei sind – was angesichts der immer länger werdenden Wartungs-Intervalle immer häufiger vorkommt – dann können hochgiftige Substanzen in die Zapfluft gelangen, und damit in die Körper der Passagiere und der Besatzung.

Allein bei der Lufthansa gibt es statistisch jeden Tag einen so genannten „Fume Event“, also eine Situation, wo die Luft merkbar kontaminiert wurde.

Schwere gesundheitliche Folgen können daraus entstehen, vor allem für Vielflieger. Und das sind nun mal in erster Linie die Besatzungen. Mittlerweile gibt es etliche dokumentierte Akten und sogar Todesfälle. Aber die Industrie mauert und versucht alles in ihrer Macht stehende, um nicht als Verursacher des „aerotoxischen Syndroms“ verantwortlich gemacht zu werden. Und die politisch Verantwortlichen sind ihre Gehilfen. Der Wettbewerbsfähigkeit wegen. Erfolgreiche Schadenerstatzklagen würden Milliarden kosten. Von der Panik der Passagiere gar nicht zu sprechen, die sich jeden Flug mehrfach überlegen würden, sollte die Gefahr gerichtsfest bestätigt werden.

Es wird gemauert und vertuscht. Das ist der eigentliche Skandal bei dieser Gefahr. Denn mit neuer, bereits vorhandener Technik wäre sie längst gebannt, und sogar mit relativ kleinem Filteraufwand in alten Maschinen repariert.

Aber zu groß scheint der Luftfahrtbranche die Gefahr, durch Abkehr vom alten System einzugestehen, dass etwas sich gerade zu einer tickenden Zeitbombe entwickelt.

Darüber unterhalte ich mich jetzt mit dem Journalistenkollegen Tim van Beveren, der seit Jahren an diesem Thema recherchiert und darüber auch bereits einen beeindruckenden Dokumentarfilm drehte.

 

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