Alex Urseanu (li) und Micky Rosen von der Gekko Group

Hoteliers des Jahres 2018
Micky Rosen und Alex Urseano von Roomers und Co

Ja, es gibt sie tatsächlich noch, diese gesichtslosen Hotels, die man eher als Herbergen bezeichnen möchte. Schlafzellen für Menschen unterwegs; gebaut von Investoren, die nur in Zahlen denken und den persönlichen Geschmack einer Kaulquappe haben. Eingerichtet von den Horrorwerkstätten der funktionalen Hotelmöblierung – und dadurch so austauschbar, dass man sie schon vergessen hat, bevor der Rollkoffer die Lobby beim Auschecken verlassen hat.

Zum Glück sind sie langsam zum Aussterben gesegnet. Nicht zuletzt deswegen, weil selbst die Preiswert-Hotellerie, wie Motel One, mit Design glänzt. Alle großen Hotelketten basteln derzeit für Ihre Budgetklasse an Konzepten, wie man auch für wenig Geld eine besondere Atmosphäre schafft. Letztendlich bleibt es natürlich bei der straffen Kalkulation, weil Investment in Möbel eine langfristigere Angelegenheit ist, als die monatliche Payroll der Angestellten. An der Software wird also weiter brutalstmöglich gespart.

Für Micky Rosen und Alex Urseanu kam beides nie in Frage: weder eine gesichtslose Betten-Batterie, noch ein designig aufgehübschtes Wonderland mit ein paar Barocksesseln und übergroßen Stehleuchten vor schwülstiger Tapete; dafür aber minimalem Service.

Die beiden sind Provokateure mit Lebenslust. Sie wollten Räume schaffen voller Leben und Leidenschaft. Begegnungsorte, wo der Banker neben dem ewigen Hipster seinen gut gemixten Drink an der Theke genießt – und mit einer gehörigen Portion Verführung. Begann doch die Keimzelle, das Hotel Bristol, mitten im damals schmuddeligen Bahnhofs-Rotlicht-Milieu am Frankfurter Hauptbahnhof.

Inzwischen umfasst die Gekko-Group sieben Hotels mit rund 800 Zimmern, dazu Bars, Restaurants, Boardinghäuser und Immobilien. Roomers ist vielleicht die bekannteste Einzelmarke mit Häusern in Frankfurt, Baden-Baden und München. Viel Spaß haben sie neuerdings mit dem etwas bordellig-burlesken Konzept des Provocateurs, das nach Berlin auch weiter expandieren soll.

Nun wurden die beiden von der hochkarätig besetzten Jury der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung AGHZ zu den Hoteliers des Jahres 2018 gekürt. Die Jury meint, dass die beiden vorbildlich zeigen, wie man Luxus modern interpretieren kann, ohne dabei die Leichtigkeit des Seins aus dem Auge zu verlieren. Alle ihre Konzepte seien dadurch inspirierende Meeting-Spots, wie man sie gerne in den großen Metropolen der Welt finden würde.

 

Zum Anhören des Reiseradio-Gesprächs bitte oben im Bild auf den Play-Knopf drücken… 😉

 

Gekko Group

 

 

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