Mitten im Herbst füllen sich die Regale mit Sicherheit mit Spekulatius und süßem Weihnachts-Gebäck, und spätestens, wenn all die Buden wieder aufgebaut werden der mittlerweile unzähligen Christkindlmärkte, dann weiß der geschätzte Verbraucher, nun aber hurtig in festliche Konsum-Laune kommen.
Es soll tatsächlich Menschen geben, die finden es beglückend, sich zwischen den Krimskrams-Buden zu drängeln und überwiegend gepanschten Glühwein zu trinken bei Dauer-Beschallung von White Christmas. Die finden dann auch, dass Karussells, Riesenräder und Asia-Nudelpfannen in der Adventszeit ihre Berechtigung haben.
Alle anderen, und dazu gehöre ich auch, machen einen großen Bogen um diese Märkte. Nun bin ich aber schwach geworden. Und zwar am Wolfgangsee im Salzburger Land. Dort gibt es sogar drei Märkte, verbunden mit einer Dampfer Fahrt. Und auf einmal war es wieder da, dieses vorweihnachtliche Kribbeln.
Es ist eben der einzige Adventmarkt der Welt, der aus drei Teilen besteht, die durch eine Schifffahrt miteinander verbunden sind. Sein Wahrzeichen ist die größte Laterne Österreichs auf dem Wasser. Er ist hoffnungslos romantisch, sehr authentisch, ohne Schnickschnack aus der Massenproduktion von Fernost, mit gutem Punsch, großem Rahmenprogramm, mit lebenden Krippentieren und viel weihnachtlicher Dekoration.
Vor allem: er ist Weihnachtsmann-frei. Keine roten Zipfelmützen, kein Ho! Ho! Ho! „Was mit Reisen“ ist an den Ort gefahren ins Salzkammergut, wo man diesen Adventmarkt aus der guten alten Zeit finden soll.