Keiner hat es sich gewünscht, aber Leute wie Trump und Erdogan bestimmen derzeit unser Leben. Zwei verrückte Showmaster, die genau wissen, wie billige Pop-Kultur die Massen erreicht. Durch Social Media werden ihre Provokationen dazu noch multipliziert, bis auch der letzte Nachrichten-Empfänger ihnen überdrüssig wird.
Der News-Feed ist kaum noch zu ertragen. Und da es keine natürlichen Gate-Keeper mehr gibt, die das Unwichtige wegfiltern, fühlen sich viele Menschen schlicht überfordert. Aber was hilft dagegen? Abstumpfen, nichts mehr an sich heranlassen? Oder doch versuchen, durch ethische Werte gegenzusteuern? Values for value heisst diese Formel. Ein emotionales und ethisches Gegengewicht schaffen, um der Seele eine Pause zu gönnen.
Und hier kommt die touristische Industrie ins Spiel. Sie müsste aktiver als bisher die gesellschaftlichen Strömungen aufnehmen und in Angebote umsetzen. Es wirkt nicht mehr glaubwürdig, durch „business as usual“-Gebaren Krisen einfach zu negieren, nur auf die klischeehaften Urlaubsversprechen zu setzen und den politischen Kontext zu unterschlagen.
Für Dreiviertel der Menschen beeinflusst die Unordnung der Welt derzeit stark ihre Entscheidungen. Auch die nach dem Urlaubsziel. Ein Branche, die da weiter auf Sonnenschein, schöne Strände und leckere Büffets als einzige Aussage setzt, läuft Gefahr, es sich mit dem Vertrauen ihrer Kunden zu verscherzen.
Über die neuen Herausforderungen durch diplomatische Verstimmungen, Konflikte und Gewalt spreche ich mit John Kornblum, dem ehemaligen amerikanischen Botschafter in Deutschland und heutigen Senior Councelor der internationalen Beratungsfirma Noerr.