Weiter westlich geht es nicht mehr in Deutschland. Die Stadtgrenze von Aachen ist gleichzeitig Landesgrenze zu den Niederlanden und Belgien. Gelebte Euregio nennen die Aachener das, sich im Dreiländereck frei in verschiedenen Kulturkreisen zu bewegen. Mit dem Internationalen Karlspreis verleiht man in der alten Kaiserstadt deshalb seit Jahrzehnten die bedeutendste europäische Auszeichnung an Menschen, die sich das Überwinden der Grenzen zur Lebensaufgabe gemacht haben. Verliehen wird der Preis immer zu Christi Himmelfahrt im Mai.
Nur wenige Kilometer von Aachen entfernt nach der Grenze zum holländischen Vaals biegt man dann links von der Landstrasse Richtung Maastricht ab und folgt den Beschilderungen zum „Drielandenpunt“ – dem Dreiländereck, das mit dem Wagen nur von holländischer Seite erreichbar ist. Oben ist am höchsten Punkt der Niederlande ein ziemliches Kirmesgewusele – aber es ist eben „der Punkt“
Eine Dreiviertelstunde von Aachen entfernt erreicht man in den Niederlanden die Stadt Maastricht. Sie ist auch für die Aachener ein beliebtes Ziel für einen Einkaufsbummel oder einen entspannten Tagesausflug. Der historische Ort in der Region Limburg hat eine sehr angenehme, fußgängerfreundliche Innenstadt mit vielen, auch exklusiven, Geschäften und netten Bars, Cafés und Restaurants.
Ein architektonischer Hingucker am Ufer der Maas ist das Bonnefantenmuseum von Architekt Aldo Rossi. Das Besondere ist die künstlerische Spannung zwischen Alten Meistern aus Italien und den Niederlanden, gepaart mit zeitgenössischer Kunst. www.bonnefanten.nl
Sehr empfehlenswert eine kurze Bootsfahrt auf der Maas – zum Beispiel mit der Reederei Stiphout – www.stiphout.nl – aus der Innenstadt bis zum St. Pietersberg. Dort befindet sich der Eingang zu einem riesigen Grottensystem, das seit Jahrhunderten in den Mergelberg gegraben wurde und noch im zweiten Weltkrieg als Evakuierungsplatz für die gesamte Bevölkerung angedacht war. Mit einem Führer kann man einige dieser Gänge und unterirdischen Hallen erkunden (leichten Pullover mitnehmen) www.maastrichtunderground.nl
Viele Infos zu Maastricht auf der Website des niederländischen Verkehrsbüros www.vvvmaastricht.nl
Das in den Tipps vorgestellte Kruisherenhotel findet man unter www.chateauhotels.nl
Ebenfalls in weniger als einer Stunde von Aachen gemütlich über das belgische Eupen erreichbar ist das Hohe Venn – Ein Hochmoor, das auch heute noch gefährlich sein kann wenn man sich nicht an die vorgeschriebenen Wege hält. Das Wandern in dieser kargen Landschaft ist wunderschön. Was der Dreiländerpunkt für Holland, ist das Venn für Belgien: der höchste Punkt des Landes. Der findet sich in Botrange – dort ist auch ausgeschildert das Naturparkzentrum, wo man sich Rat für Wandertouren holen kann. Bereits ca. 3 km vor Botrange ist die Kapelle „Baraque Michel“ auf der Hauptdurchfahrtsstrasse durch das Venn. Hier beginnen zahlreiche Wanderwege. Empfehlenswerte Website – obwohl der größte Teil des Venns auf belgischem Gebiet ist: www.naturpark-hohesvenn-eifel.de
Vom Hohen Venn sollte das nächste Ziel das Eifelörtchen Monschau sein. Zirka 20 km Fahrstrecke. Hineingepresst zwischen Hügeln ein Fachwerk Wunderland. Der Luftkurort ist das Touristenziel Nummer Eins in der Eifel. Fast die gesamte Innenstadt besteht aus denkmalgeschützten Häusern. Der Reichtum des Ortes entstand aus der Tuchindustrie. Das markante Rote Haus zeugt von der vornehmen Lebensart und kann besichtigt werden. www.monschau.de Die im Beitrag vorgestellte Senfmühle findet man unter www.senfmuehle.de – das Weihnachtshaus ist direkt am Markt angesiedelt.
Monschau liegt am Rande des Nationalparks Eifel mit seinem Motto Wald, Wasser, Wildnis. Markant und mit hohem Freizeitwert sind vor allem die beiden großen Stauseen, die alleine einen Ausflugstag bestreiten könnten. www.nationalpark-eifel.de