Die schöne Terrasse des Excelsior Vittoria mit Blick auf die Bucht von Sorrent

Excelsior Sorrent
Das Grandhotel der Prominenz

Ich muss zugeben, ich liebe diese alten Grandhotels, bei denen die Geschichten aus jeder Bodendiele knarzen. Manchmal sind sie schon arg in die Jahre gekommen, und der Chic von damals staubt heute nur noch vor sich hin. Das hat dann so leicht etwas Morbides, eine gewisse Melancholie, wenn man in einem alten Sessel sitzt und seine Phantasie durch die Räume spazieren lässt.

Davon ist natürlich das Grandhotel Excelsior Vittoria in Sorrent weit entfernt. Auch fast 200 Jahre im Familienbesitz und mit ehrwürdigen Sälen, aber alles picobello auf luxuriösem Standard als Erstes Haus am Platz. Vom Meer betrachtet ist es auch wirklich Erste Lage, direkt oben an der Steilküste.

Das Gästebuch ist proppevoll mit illustren Namen. Und wenn Sie in Zukunft diese Melodie hören, die jeder Tenor unbedingt als Zugabe in seinem Solokonzert geben will, dann wird Ihnen dieses Hotel ganz sicher wieder in den Sinn kommen…

Das Grandhotel Excelsior

Ein guter Laden für Limoncello Likör

Hohe Cameo-Kunst

Ein Restaurant ganz im Zeichen und Klang von Caruso

 

 

Um die Film-Reportage zu sehen, bitte auf den PLAY Button im Titelbild klicken

Noch zwei Lese-Empfehlungen:

Es ist natürlich immer eine persönliche Geschmacksfrage, welches Urlaubsland man zu seinen Herzens-Zielen zählt… Für viele Deutsche ist das, wenn es nicht die eigene (Sprach-)Heimat ist, sicher Italien. Das Land hinter den Alpen, wo die Zitronen blühen…, und das man vielleicht selbst in den Jahren des Wirtschaftswunders zum ersten Mal bereist hat. Natürlich mit dem Auto, waghalsig über die Pässe… mit der Aussicht auf Dolce Vita, und der Beantwortung der Frage, ob Spaghetti tatsächlich auf Bäumen wachsen.

Wenn man sich heute die Statistiken der Nachfrage-stärksten Urlaubsländer rund um das Mittelmeer anschaut, könnte man vermuten, Italien sei nicht mehr so gefragt. Ist natürlich ein Trugschluss. Denn in solche Statistiken fließen vor allem die Zahlen ein aus dem organisierten Veranstalter-Tourismus. Da hat Italien mit seinen vielen kleinen und mittleren, oft noch Familien-geführten Herbergen nicht so das Standing.

Die meisten Italien-Fans sind nach wie vor individuell unterwegs. Und es eint sie alle: dieses beglückende Lebensgefühl der unerträglichen Leichtigkeit des Seins, das man kaum in einem anderen Land so auskosten kann.

Italien ist immer noch etwas Nostalgie. Und deshalb hat der Kunth Verlag eine wunderbare Idee zwischen zwei Buchdeckel gepresst: „Heute so schön wie damals – Legendäre Urlaubsorte in Italien“

Wer nach dem vergnüglichen Durchblättern dieser Fülle an italienischen Momenten nicht den Drang verspürt so schnell wie möglich einen perfekten Espresso auf einer architektonisch perfekten, leicht morbiden Piazza zu schlürfen, der hat kein Herz für einen nicht enden wollenden Genuss.

Heut so schön wie damals: Italien – Kunth Verlag, 29,95 €


 

Mein lieber Journalisten-Kollege Uwe Krist ist ein Italien Fan – und ein begnadeter Schreiber. Dazu noch Kenner von Sorrent, wo er seit vielen Jahren den Sommer gerne „auf seiner Terrasse mit Bett“, wie er es selbst ironisch beschreibt, hoch über der Stadt verbringt. Mit Blick über das Thyrrenische Meer, mit Ausflügen nach Capri, entlang mäandrierend über die Amalfitana, den Vesus im Blick oder Neapel im Herzen.

Es kommen also die besten Zutaten zusammen, um daraus kleine Geschichten entstehen zu lassen über die unerträgliche Leichtigkeit des Sommers in Sorrent. Und damit ist das Büchlein „Margheritha und die Liebe zum Damenbart – Sorrenter Sonnenspitzen“ die ideale Lektüre für Reise-Begeisterte. Und deshalb steht der Buchtipp hier unter meinem Film über das legendäre Excelsior Hotel. Entweder, um sich noch mehr auf die Reise dorthin (oder zumindest nach Sorrent) zu freuen, die vielleicht bald ansteht…, oder um das Büchlein mitzunehmen, sich auf die grandiose Terrasse zu setzen des Excelsiors, einen Aperol Sprizz zu bestellen und bei Sonnenuntergang darin zu schmökern – und sich herrlich zu fühlen.

Margherita und die Liebe zum Damenbart – Uwe Krist – Dielmann Verlag 20 Euro (E-Book 9,99 Euro)

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