Touristisch sind die Kanaren eine sichere Bank. Zwar weit draußen im Atlantik, aber dank des Golfstroms vom Klima verwöhnt. Eine relativ sichere Sonnenschein-Destination vor allem in den Wintermonaten für die, die jetzt nicht ganz exotisch verreisen möchten.
Allesamt sind die acht bewohnten Kanaren vulkanischen Ursprungs, aber keine zeigt das so radikal wie Lanzarote. Sie als viertgrößte ist die nordöstlichste Insel des Archipels; nur etwa 125 Kilometer von der afrikanischen Küste entfernt. Keine hohen Berge sind in der Lage, die Passatwinde für Feuchtigkeit anzuzapfen. Bis heute zeigt sich Lanzarote ziemlich lebensfeindlich.
Grüne Farbtupfer muss man suchen. Dafür bekommt der Besucher Erdfarben in allen Schattierungen geboten. Hier hat die Ferien-Kulisse keine Üppigkeit. Lanzarote ist etwas für Liebhaber. Für Menschen, die sich nicht sattsehen können an der eruptiven Kraft aus dem Erdinneren. Wer auch Wüstenregionen attraktiv und meditativ findet, der wird sich auf Lanzarote pudelwohl fühlen.
Als Teneriffa und Gran Canaria bereits Synonyme für Massentourismus waren mit den entsprechenden Umwelt-, und Bausünden, war Lanzarote immer noch eine Insel der Seligen. Zu verdanken ist das vor allem dem Künstler und Visionär César Manrique, der „sein“ Eiland beschützen wollte vor Touristen, die ohne Achtsamkeit einfach nur ihr Amüsemang ausleben wollten. Zum Glück hatte er die Unterstützung des Inselpräsidenten. Und so entwickelte sich Lanzarote eher zur Insel für die Kanaren-Kenner, denen der Strand nicht die wichtigste Urlaubs-Motivation war.
Viele der Attraktionen bis heute sind erdacht und geplant worden von César Manrique. Er hat die Vulkaninsel erlebbar gemacht.
Im Laufe der Jahrzehnte bin auch ich zu einem Fan geworden. Denn trotz natürlich dennoch aufgetretener Bausünden vor allem nach dem Tod Manriques ist Lanzarote bis heute ein Ruheort, der erobert werden möchte – und der dann aber wunderbar viel Urlaubsglück zurück gibt.
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