lange, unberührte Sandstrände sind ein Markenzeichen von Fraser Island

Sand für die Seele
Fraser Island (K'gari) vor Australien

Sand. Wohin wir auch schauen. Sand. Über 70 Farben hat man gezählt. Von rot, orange, gelb bis weiß. Pudrig. Eine riesige Kiste zum Burgenbauen und Kuchenbacken.

Etwa 800 000 Jahre dauerte es, bis die größte Sandinsel der Welt – denn das ist Fraser Island (neuer Name, siehe unten: K’gari) – über den Australischen Kontinent zusammengeweht wurde.

Heute ist die Insel vor der Küste von Queensland, mit dem Auto etwa 4 Stunden nördlich von Brisbane, auf der „world heritage“-Liste der Vereinten Nationen ausgezeichnet. Als zu schützendes Erbe der Menschheit. So, wie zum Beispiel auch der Grand Canyon. 

Tropischer Regenwald. Bäume, die in den Himmel wachsen. Satiney-Trees. Bis vor wenigen Jahren noch begehrtes Holz-Material in aller Welt. Die Befestigung des Suez-Kanals kam von hier, oder die der London-Docks. Jetzt ist diese Region endlich Nationalpark.

Die Hälfte der Insel ist unter Schutz gestellt worden. Mittlerweile eine unberührte grüne Lunge. Eine Landschaft wie aus dem Märchenbuch. Verschwiegen, verwunschen, ein bißchen unheimlich. Fraser Island verschluckt seine Besucher.

Ein Dschungel aus Farnen und Wildblumen; gespeist aus riesigen Regenwasser-Vorkommen, die Fraser so einzigartig machen. 

Das Wasser ist glasklar. Da, wo es an die Oberfläche kommt, ist es vielleicht schon über 200 Jahre durch den Sand gefiltert worden.  Klar und kalt. Aber auch so mineralreich, daß man kaum Süßwasser-Fische entdecken wird. 

In weiten Teilen wirkt die Insel noch so, wie in den Tagen, als die Australischen Aborigines hier jagten. Das ist allerdings 40 000 Jahre her. Vielleicht, weil es da eine oberste Regel für alle Besucher gibt: nichts mitnehmen, außer den Bildern in der Kamera, und nichts zurücklassen, außer den eigenen Fußspuren…

Der Tourismus wird reglementiert. Es gibt nur wenige Hotels und eine zahlenmäßig begrenzte Erlaubnis zum Camping. Der schönste Ort ist das Kingfisher Bay Hotel, eine der höchstdekoriertesten Anlage im australisch-pazifischen Raum. Ein Hotel, das mit der Natur verschmilzt. Skurrile Formen, sanfte Farben, rohe Materialien – Kingfisher Bay selbst bietet immer neue Entdeckungen.

  • Weltnaturerbe Fraser Island / K'gari © Tourism & Events Queensland

Update:

Die größte Sandinsel der Welt im australischen Bundesstaat Queensland hat ihren ursprünglichen, indigenen Namen zurückerhalten. Damit erkennt die Regierung Queenslands das besondere Vermächtnis der Butchulla, der traditionellen Eigentümer, K’garis an. 

Am Mittwoch, den 7. Juni 2023 hat die Regierung von Queensland, Australien offiziell die Namensänderung von Fraser Island in „K’gari“ bekannt gegeben. Die Insel zählt zu den wertvollsten und kulturell bedeutendsten Reisezielen des australischen Bundesstaates. Die Ankündigung gilt als offizielle Anerkennung der Verbundenheit der Butchulla zur Insel und die über Generationen überlieferte Schöpfungsgeschichte.

Atemberaubende Landschaft mit beeindruckender Geschichte
In der traditionellen Kultur der Butchulla birgt die Insel mit ihren Seen, Wasserstraßen, Küsten und Regenwäldern eine beeindruckende Geschichte. Im Jahr 1992 wurde sie als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet. Aunty Joyce Bonner, Sprach- und Kulturkoordinatorin der Butchulla Aboriginal Corporation, erklärt, was K’gari für das Volk der Butchulla bedeutet:
„K’gari bedeutet für mich Heimat. Zuhause bei meinem Volk, den Nachkommen, den Vorfahren, den ‚Midiru‘ traditionellen Besitzern. Es ist unser Ort. Es ist das, was wir unser Zuhause nennen.“ Dabei könne K’gari mit K oder G buchstabiert werden. „Das K ist ein stilles K, ähnlich den englischen Begriffen knife oder to know.“

Besonderer Respekt vor der Natur und den Kulturgütern
Die Butchulla als indigene Bewohner von K’gari halten sich an drei Grundsätze, die Besucher auch bei einer Reise auf die Insel beobachten können: “’Minyang galangoor gu, djaa kalim baya-m’ – das bedeutet so viel wie, was gut für das Land ist, steht an erster Stelle“, erklärte die Sprachwissenschaftlerin und Autorin. Dieser Anspruch spiegelt die Naturverbundenheit der Ureinwohner wider. „Bei ‚Minyang waa nyinung, waa bunmalee dhama-n‘ geht es um ‚Berühre oder nimm nichts, was hier auf dem Land ist, denn es ist unsere Pflicht, das Heiligtum unserer Vorfahren zu pflegen.‘, und unsere dritte Lehre, ‚wangou nyin gamindu, biralunbar nyin wumga-n‘, heißt übersetzt ‚Wenn du viel hast, musst du teilen’. Unter Teilen verstehen wir in diesem Fall das Teilen unserer Werte, unserer Kulturgüter, und es geht darum, die kulturelle Bildung zu teilen, um sicherzustellen, dass die Insel für die nächste Generation geschützt wird“, erklärt Bonner.

 

Kingfisher Bay Hotel

Interessantes über Fraser Island

 

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