Nationalpark Bayerischer Wald

Grösster Urwald Europas
Entdeckungen im Bayerischen Wald

Zugegeben, diese bewaldete, hügelige Landschaft im Südosten des Landes, jahrzehntelang angeschmiegt an den Eisernen Vorhang nach Tschechien, gehörte nie so zu den touristischen Highlights, mit denen Deutschland als schönes Urlaubsland beworben wurde. Es war halt „nett“ im Bayerischen Wald. Aber wer dort als Kind die Ferien verbrachte, ich spreche da aus eigener Erfahrung, hatte nach dem Sommer wenig Gesprächsstoff über aufregende Erlebnisse. 

Der Bayerische Wald, einer der grünen Lungen Deutschlands, war fürs Marketing eher unsexy. Und das trotz des Umstandes, dass 1970, also vor 50 Jahren, genau hier der erste Nationalpark Deutschlands entstand. Sogar grenzübergreifend angedacht. 

In den Neunziger Jahren – zu Zeiten des ersten großen Waldsterbens – war die baumreiche Lage sogar ein vergiftetes Geschenk. Denn gerade die Höhenlagen, die den giftigen Ostwinden besonders ausgesetzt waren, boten ein schreckliches Bild in der Berichterstattung. Als dann noch der Borkenkäfer ungestört sein Werk machen durfte, die kranken Bäume radikal zu Fall zu bringen, da war das, ökologisch gesehen, aus heutiger Warte zwar ein Glücksfall, aber untauglich für einen bunten Prospekt für unbeschwerte Ferien in pumperl-gsunder Natur.

Und doch würde man dem Bayerischen Wald großes Unrecht tun, ihn heute nicht als geradezu idealen Rückzugsort für die Seele zu bewerben. Der Jahrhunderte lange Fluch der Industriearmen Grenzregion, die jahrzehntelange Randlage, die Menschen auch nur dahin fahren ließ, wenn man wirklich wollte oder musste, ist heute der Segen.

Nicht nur, dass man hier im Bayerischen Wald wirklich den größten Urwald Europas findet, er symbolisiert geradezu den gesunden Aufenthalt in freier Natur. Und nach Corona wird dieser Vorzug umso schwerer auf das Marketing-Guthaben-Konto einzahlen. Ich glaube, die Region rund um den Nationalpark wird ein großes Revival haben.

Die touristische Struktur ist noch eher kleinteilig. Es sind hingesprenkelte Orte mit vorwiegend Familien-geführten Pensionen und Hotels. Einige sind in den letzten Jahren aber wirklich schön aufgehübscht worden. Sie alle haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Und in dieser Ecke Deutschland kann man noch wirklich gut ins Gasthaus essen und trinken gehen, und sich hinterher beim Bezahlen wundern, ob angesichts des Gesamtpreises irgendetwas vergessen wurde, zu bonieren…

Lange Zeit war der Bayerische Wald eher so das Dorado für Senioren-Busfahrten. Das dürfte sich jetzt ändern. Ich kann einen Urlaub dort wirklich nur empfehlen, wie Sie nach der Film-Reportage sicher nachfühlen werden.

Um den Film zu sehen, bitte auf den PLAY Button im Bild klicken.

Noch eine kleine Lese-Empfehlung:

In meiner Film-Reportage habe ich mich auf die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald konzentriert. Sie ist natürlich die attraktivste Kernzone für alle Besucher, die dieses Naturparadies im östlichsten Zipfel Deutschlands entdecken möchten. Aber der Bayerische Wald ingesamt ist überraschend vielfältig und bietet erstaunlich viel Erlebnis für einen gelungenen Urlaub. Ein wirklich schöner, großformatiger Bildband mit vielen Tipps für die Planung ist der neue Dumont Bildatlas Bayerischer Wald. Gut angelegte 10 Euro für Inspirationen

Links aus dem Film:

Baumwipfelpfad

Bärwurzerei Hieke

Urwald-Erlebnisweg Hans-Watzlik Hain

Glasmuseum Frauenau

Glashütte Eisch

Weisswurst-Botschafter Albert Fritz

Weisswurst-Äquator

Kulinarisches Schaufenster

Hotelempfehlung:

Glashotel Zwiesel

 

 

Information
Inspiration
Kamera und Text
Sehvergnügen
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