Kevin Seiwert, Managing Director 12.18. Hotel Management GmbH

Land Fleesensee reloaded
12.18. Gruppe gibt über 30 Mio aus

Der Schweinestall ist längst Geschichte. Der damals so renitent hässlich im Wege stand, als man das winzige Dorf aufhübschen wollte für die Eröffnung der Ferienanlage durch Bundeskanzler Gerhard Schröder im Jahr 2000. Alles sollte doch so adrett wirken im Mecklenburg-Vorpommerschen Nichts. Land Fleesensee war das erste wirklich große touristische Investment im Osten Deutschlands. Eine riesige Golfanlage nebst Schloss, ein Robinson Club und ein TUI Dorfhotel, so sah es zum Start aus. 20 Monate Bauzeit waren vergangen, 2000 Betten für Urlauber sollten entstehen und 600 Menschen Arbeit finden in einer wirklich strukturschwachen Region unweit der Müritz Seenplatte.

Touristiker wissen: es wurde eine Achterbahn aus Erfolg und Misserfolg. Auf der einen Seite die TUI mit ihren beiden Marken Robinson und Dorfhotel, und später noch mit dem jetzigen TUI Blue unten am See durchaus erfolgreich, weil ja nur Betreiber – auf der anderen Seite die vielen Kleinanleger des Landes Fleesensee, deren Investments in die mit massiver Förderung gebauten aber nur teuer zu unterhaltenden Anlage fast pulverisiert wurden. 

Vor knapp 10 Jahren stand das Vorzeige-Projekt des Ostens auf Messers Schneide. Doch dann klappte tatsächlich der Verkauf. Die Düsseldorfer 12.18. Gruppe übernahm im Oktober 2014. Seit dem geht es wieder bergauf in Fleesensee – mit 500 Hektar auch heute noch eines der größten Freizeit-, und Ferienresorts Nord-Europas.

Ein Weg, der natürlich Geld kostet. 30 Millionen werden gerade investiert. Das Schloss hat endlich den Standard eines legeren 5-Sterne-Hauses, in das man seine Freunde bedenkenlos schicken kann. Zumindest in die schon 120 renovierten Zimmer. Der Robinson Club, der einzige übrigens in Deutschland, wurde gerade innen komplett umdesignt und ist wieder ein Schmuckstück im Portfolio des Premium-Club-Anbieters. Am zwei Kilometer entfernten Fleesensee entsteht ein neuer Beachclub für die Gäste des Resorts, das Dorfhotel, eigentlich immer noch sehr hübsch, wird von der TUI nur noch bis Ende 2020 betrieben und soll dann in Eigenregie nach kompletter Renovierung mit 190 Familien-Apartments auf den Markt gebracht werden. 

Auch die Spa World am Dorfhotel bekommt mehr als nur ein Facelift. Nach 20 Jahren werden das Design und die Technik komplett ausgetauscht. Hier soll sich auch der Wasserspaß vor allem für die vielen Familien im Sommer konzentrieren.

Die größte Golfanlage Deutschlands wird rückgebaut, oder, um es im Investoren-Sprech zu sagen, renaturiert. Nur noch zwei Champions-Courses und ein Neun-Loch-Platz bleiben übrig. Dafür investiert 12.18. lieber in ein zusätzliches Sporthotel direkt am Golf-Clubhaus und bastelt alternativ zu Golf und Tennis an einer reichhaltigen Active-World, wo nicht nur Vereine eingeladen sind zum abwechslungsreichen Training oder Fitness-Junkies zum Austesten ihrer Belastungsgrenzen – etliche Kursangebote modernen Fitness-Bespaßens sollen vor allem in der Nebensaison die Betten-Belegung stabilisieren.

Es ist ein ambitionierter Plan, Land Fleesensee im 20. Jahr seines Bestehens wieder neues Leben einzuhauchen. Aber er kommt gerade zur rechten Zeit, wo Urlaub in Deutschland nach zwei Super-Sommern (aus touristischer Sicht) sich wieder wachsender Beliebtheit erfreuen kann. Und vor dem Hintergrund der Klimadebatte und der Hinwendung zu erdgebundenen Zielen passt das Konzept auch.

Seh-Tipp

HIER gibt es die große Filmreportage zu sehen, wie Fleesensee sich nach dem Umbau präsentiert

Seh-Tipp

Ich hatte die Gelegenheit, mich mit dem Managing Director der Hotelsparte von 12.18. – Kevin Seiwert – auf ein Kamingespräch zu treffen im Schloss. An einem völlig verregneten Wochenende. Und ich war richtig froh, deshalb das Schloss völlig entspannt genießen zu können.

Webseite von Land Fleesensee

Um den Podcast zu hören, bitte auf den PLAY Button im Bild von Kevin Seiwert klicken.

 

 

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