Abtauchen vor den Problemen des Alltags - unter Wasser ist die TUI Urlaubswelt friedlich

TUI Urlaubsgarantie für lau
Nie so viel Buchungs-Service wie heute

Kommentar: Jürgen Drensek

War es bisher quasi ein Junktim, dass zwischen den Begriffen „Urlaub“ und „Flucht aus dem Alltag“ kein Millimeter Platz mehr war, so haben sich die touristischen Parameter doch gehörig verschoben. „Vertrauen“, „Umsorgtheit“ und „Sicherheit“ sind die Dinge, die die Menschen bewegen, die nach Monaten oder gar Jahren der Ferien-Abstinenz endlich wieder buchen wollen.

Eigentlich eine Steilvorlage für den Veranstalter-Urlaub. Denn nach der Pandemie ist vor der Pandemie, wie wir gerade in diesen Tagen aus den Nachrichten erfahren – und Delta ist derzeit der unbeliebteste Buchstabe im griechischen Alphabet.

Portugal ist ein gutes Beispiel im Schlechten. Vor Wochen noch Musterschüler mit kaum messbaren Inzidenzen, nun im tiefroten Bereich angesiedelt als Virus-Mutationsgebiet mit einem faktischen Reiseverbot. Schlimm für alle, die momentan da sind, und so schnell, wie möglich wieder heim wollen, bevor die strenge Quarantäne greift. Sternstunde wieder mal für den Veranstalter-Tourismus und seine Kraft, spontan pragmatische Lösungen zu basteln. Die gerade boomende Nachfrage nach den Kanaren mit der Aufstockung der TUI Fly Flotten-Bewegung bietet zum Beispiel die Möglichkeit, dass die auf dem Rückweg derzeit nahezu leeren Maschinen über Madeira oder das portugiesische Festland umgeleitet werden, um Veranstalter-übergreifend Gäste wieder auszufliegen vor dem Quarantäne Stichtag. Individual-Reisende dürften es dagegen wieder etwas schwerer haben, einen Flugsitz zu ergattern.

Noch hat Delta angeblich keine spürbare Auswirkungen auf die Buchungs-Nachfrage generell. Zu stark war der „Druck in der Ketchup-Flasche“, nachdem sie geöffnet wurde für den Sommer, vulgo Reisen wieder möglich wurden. Der Tomatenklecks wollte mit Kraft raus. Aber genau, wie bei der Zahnpasta: was einmal aus der Tube ist, lässt sich kaum mehr zurückdrücken. Deshalb starrt die Touristik momentan bange auf ihr Sommer-Topziel Mallorca. 

Da brummt es gerade – was eigentlich aus Veranstalter-Sicht schön ist. Dummerweise sind aber eben nicht alle Malle-Besucher umsichtige Touristen, die gerne nur am Kaffee Cortado in Palmas Altstadt nippen, rund um Soller in den Bergen wandern oder auf der Finca unterm Sonnenschirm ein gutes Buch lesen. Selbst, wenn TUI Deutschland Chef Marek Andryszak sich seine Klientel so schöndenken möchte. Auch wenn andere Veranstalter ungleich stärker Hotels im Programm haben, die sich zum Beispiel an der Playa de Palma eher der Menschen annehmen, die ein Hotelbett vor allem zum Regenieren nach einer fröhlichen Nacht benötigen – auf Mallorca wird auch gefeiert, und auch TUI-Gäste sind nicht durch die Pandemie zu mönchischen Spaßbremsen mutiert. Der kürzliche Superspreader-Event der spanischen Jugendlichen direkt nebenan in Arenal, die zu erwartende Flutung der Insel mit nicht gerade Tea-Time-affinen Briten – das sind Faktoren, die sich schnell auf die Reiselust wieder wie Mehltau legen könnten. Und die Forderung einzelner Politiker nach Wiedereinführung der generellen Testpflicht für Reiserückkehrer trotz der momentan so guten Zahlen ist durchaus nicht nur Zitat-Folklore, um mal wieder in die Medien zu kommen.

Veranstalter, wie die TUI, wissen nur zu gut, wie dünn das Eis in diesen Tagen ist, und wie schnell die zarte Erholung der Buchungszahlen wieder einer Schockstarre weichen könnte aus Verbrauchersicht. In einem Punkt können sich die Buchungswilligen derzeit zumindest freuen: noch nie gab es so viel quasi kostenlosen Service, wie heute. Bestes Beispiel ist TUI Protect. Jeder, der sich für eine TUI-Reise entscheidet, oder sogar schon entschieden hat für den Winter, und sogar egal, ob im Reisebüro des Vertrauens gebucht, oder eher zufällig, weil das Paket auf irgendeinem Vergleichsportal im Internet im Preisranking auftauchte, bekommt nun dieses quasi Sorglos-Paket. 

Solange ein Ziel nicht ausdrücklich auf die Warnstufe kommt (wie gerade Portugal), garantiert TUI die Durchführung. Das ist vor allem wichtig für vollständig Geimpfte oder bereits Genesende, die auf ihre Selbstbestimmung pochen, sehr wohl ein persönliches Risiko abschätzen zu können. Sie können, wenn sie denn glauben, zu wissen, was sie tun, darauf bauen, dass die gebuchte Reise im Winter auch stattfindet, und TUI nicht in vorauseilendem Gehorsam Reisen wegen „einfacher“ Warnungen des AA absagt. Andererseits gibt TUI ihnen aber auch die Möglichkeit, bis 14 Tage vorher selbst kostenfrei zu stornieren, oder umzubuchen. Sicherheit Nummer Eins.

Was passiert, wenn die Welt zwar weitgehend gesund bleibt, aber der Reisende erkrankt an Covid19? Vor der Reise übernimmt TUI bis zu 1.500 Euro Stornokosten pro Person. Während der Reise bis zu 5.000 € pro Person für erforderliche Quarantäne-Unterbringung und neuen Rückflug. Sicherheit Nummer Zwei und Drei. Das könnte man zwar auch durch Extra-Policen versichern, aber angesichts des umfangreichen Kleingedruckten ist es für den TUI-Kunden schon beruhigend, dass dieser Basis-Schutz bereits inkludiert ist. Das sollte etliche Zögernde doch überzeugen, sich jetzt schon Gedanken um den Winterurlaub zu machen.

Ja, der Winter… Angeblich soll es ja schon an einigen Terminen und in einigen Zimmer-Kategorien eng werden. Aber das darf man sicher, bis auf einige Ausnahmen, die immer gut gebucht sind, eher in den Bereich argumentativer Marketing-Flüstertüte verorten. Das Ranking für den Winter – aus Veranstaltersicht – ist keine große Überraschung: Platz 1 derzeit bei den Buchungen Kanaren (und da vor allem Fuerteventura), gefolgt von Ägypten und den Malediven. Bei den Luxusreisenden von Airtours steht logischerweise das Ziel Malediven auf Platz 1. Etwas abgeschlagen dann Österreich auf Platz 4, gefolgt von Deutschland und der Türkei – für die Langzeit-Urlauber. 

Und ein Trend scheint sich doch nachhaltiger zu etablieren, als erwartet. Workation. Das ist sozusagen die Luxusvariante der Digital Nomads, die jahrelang die Reiseblogs verstopften mit ihrer Selbstzufriedenheit, ihren Aufenthalt far away from home angeblich durch Yoga-Retriets unter Palmen oder Macbook in der Hängematte finanzieren zu können. Workation richtet sich eher an freiberufliche Menschen, oder aus dem mittleren bis gehobenem Management, die ihr Langzeit-Hotelzimmer mit Schreibtisch und Glasfaser upgegradet bekommen. In den TUI Hotels ist die Nachfrage nach diesem Arbeitsplatz in kommoder Umgebung bereits eine ernst zu nehmende Hausnummer. Gerade auch auf den Malediven… Aber angesichts des Seufzers von TUI-Deutschland Top Touristiker Stefan Baumert gilt diese Option wohl nicht für die Festangestellten des eigenen Hauses. Und das, obwohl die TUI doch gerade angekündigt hat, selbst fast die Hälfte der festen Büro-Arbeitsplätze an der Karl-Wiechert-Allee in Hannover aufzugeben im Eintausch auf hybrides Home-Working… 

Ach ja, kleiner Trost für die geneigten Leser, die jetzt Schnappatmung haben, in welchen Sphären offensichtlich von manchen gearbeitet wird, dass die tägliche Zoom-Konferenz kostenmäßig durchaus aus der Overwater-Villa auf den Malediven gestreamt werden kann… – es gibt auch ein Angebot auf Sylt im TUI Blue: für schlappe 660 Euro pro Woche. Allerdings im Januar. Vorteil: man braucht bei der Videokonferenz keine Hintergrund-Stanze mehr mit Schmuddelwetter, um sich nicht den Hass der Belegschaft zuzuziehen… 😉